Wolsfeld 2024 4Wie schon bei vielen Auflagen des ADAC/EMSC Wolsfelder Bergrennen war auf die Wetterpropheten kein wirklicher Verlass. In den Tagen vor der 60. Jubiläumsausgabe änderten sich die Prognosen häufig. Die Eifel bleibt eben die Eifel. Allerdings verhielt sich Petrus insgesamt gnädig. Wechselnde Bedingungen, die einmal einen Stopp zum Reifenwechsel erforderten, herrschten nur am Pfingstsonntag während des Trainings. Montags, beim Rennen selbst, konnten permanent Slicks aufgezogen bleiben. Am Übungstag setzte Jochen Stoll in der zweiten von drei Auffahrten mit 1:05,806 in seinem Porsche 911 GT3 Cup die Bestmarke. Ihm folgten Mario Fuchs (Mitsubishi Lancer/1:06,295), Patrick Orth (Porsche 911 GT3 Cup/1:06,476) und Erwin Buck im VW Spiess Scirocco mit 1:07,001. Der schnellste aus der Division 2 war Benjamin Noll mit 1:07,604 im Osella PA30 auf Gesamtrang fünf.

Kommen wir nach diesem kurzem Einschub zum Verlauf des Rennens. Die zwei besten aus drei Läufen hieß die Wertungs-Devise, die mehr als einem Aktiven beim Erreichen seiner Platzierungen half. Wie gewohnt verlassen wir mit diesem Report das Performancefaktor-Geschehen und betrachten die Gipfelsprints auf der tricky 1,64-Kilometer-Strecke gemäß den im KW Berg-Cup ausgeschriebenen Klassen.

Wie in der Startreihenfolge der Veranstaltung legen wir mit dem NSU-Bergpokal los. Acht luftgekühlte Heckmotorrenner treten in der Südeifel an. In den Probegalopps setzt Christian Hindmarsh im 1200C-Modell die Benchmark. 1,758 Sekunden vor Youngster Jannik Hofmann, der seinerseits 1,73 Sekunden früher als Andreas Reich, dem NSU-Bergpokal-Gewinner von 2023, die Ziellinie kreuzt. Im Rennen schnappt sich zunächst Andreas Reich die Führung vor Jannik Hofmann. Christian Hindmarsh bremst eine defekte Kupplung ein. Bis zum zweiten Lauf ist dieses Manko behoben, im Finale fährt Christian noch bis auf Position drei nach vorne. Der Sieger heißt Jannik Hofmann, Zweiter wird Andreas Reich. Das Spitzentrio liegt in einem Fenster von 1,482 Sekunden zusammen. Platz vier sichert sich Rookie Leopold Gast, der bei der Premiere mit dem neu aufgebauten Auto einen starken Eindruck hinterlässt. Hinter ihm folgt die Podestbesetzung der Klassik-Wertung. In dieser ist Dieter Kirch in Wolsfeld die Nummer Eins. Bernd Wallstein läuft auf Position zwei ein, Rang drei geht an Wolfgang Weigert.

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Ronny Hering feiert in der Gruppe A/F/CTC bis 1600 Kubik auf seinem VW Scirocco Gr. 2 einen Start-Ziel-Sieg, ist in jedem Lauf mit fast identischen 1:14er Zeiten der Klassenbeste, gewinnt final 2,969 Sekunden vor Andreas Schäfer. Der hat ein Aha-Erlebnis wegzustecken. Der erste Race Heat endet für ihn auf dem Plateau des Abschleppwagens, nachdem er mit seinem Honda CRX die Beschaffenheit eines Grabens untersucht hat. Bis zum zweiten Run ist wieder alles paletti, in letzten Heat fährt Andreas sogar nahe an die Zeit von Ronny Hering heran. Sein Einsatz wird mit Platz zwei belohnt. Um Rang drei duellieren sich die Citroen C2-Piloten Robin Horn und Dieter Altmann. In diesem Gerangel hat der Letztgenannte das bessere Ende für sich.

In der 1400er H/FS/E1 trennen den Sieger und Platz fünf lediglich 3,471 Sekunden. Der für den Veranstalter EMSC Bitburg fahrende Lokalmatador Philipp Plein sieht in der zweiten Auffahrt das Ziel nicht, ist aber in der dritten wieder dabei und kann sich im VW Polo den fünften Rang sichern. Vor ihm platziert sich Frank Lohmann (VW Polo 86C) als Vierter. Auf die dritte Stufe des Siegerpodiums fährt Marc Längerer mit seinem VW Weißdorn Polo II 16V. Zweiter wird das Geburtstagskind des Sonntags, Nils Abb, im VW Schneider Polo II. Das Gewinnerfahrzeug ist Markus Hülsmanns VW Golf 1 16V, in dessen Cockpit in Wolsfeld wieder Teampartner Tobias Stegmann sitzt. Er feiert den zweiten Klassenerfolg in der noch jungen 36. KW Berg-Cup Saison. Insider kennen jetzt auch schon das 1,4-Liter KW 8V-Trophy Podest. Auf dieses steigen Philipp Plein als Dritter und Frank Lohmann als Zweiter. Der Platz in der Mitte oben gehört Nils Abb.

Zweimal Opel vor VW. So das 1600er Resultat in der Kurzfassung. Wie schon zwei Wochen zuvor in Eschdorf heißt der Sieger erneut Andy Heindrichs (Wiebe Corsa 16V). Er gewinnt vor dem Corsa A Spiess GSi von Tobias Auchter. Dritter wird Sarp Bilen in seinem VW Spiess Golf 2.

Achtzehn 2-Liter-Fahrzeuge sind mit von der Partie. Im VW Spiess Scirocco 16V enteilt Erwin Buck seinen Mitberbern und gewinnt vor Marcel Hellberg im 8-Ventiler VW Brügge Golf 1. In seinem Windschatten feiert Ralph Paulick nach zwölf Monaten Rennpause genau auf der Strecke, auf der er letztes Jahr im VW Golf 1 Minichberger 16V verunfallt war, als Dritter ein gelungenes Comeback. Claire Schönborn fährt ihren VW Golf 1 STW auf Position vier. Rang fünf ist die Angelegenheit von Philipp Hartkämper (VW Scirocco 1). Die Top-Ten der am stärksten besetzten Klasse komplettieren Marco Schöbel, Jens Weber (beide Opel Kadett), Joachim Hummel im VW Röttele Scirocco, Thomas Flik (Renault Clio 3 Cup) und Thomas Claus im Opel Kadett C Coupé in der genannten Reihenfolge. Marcel Helberg nimmt den größten 2-Liter KW 8V-Trophy Pokal mit nach Hause. Zweiter der Sonderwertung wird Marco Schöbel, Dritter Johann Hatezic mit seinem Opel Ascona B Frank.

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Markentechnisch ist das Siegerstockerl der Abteilung bis 3000 Kubik bunt besetzt. In der Mitte oben steht als Gewinner Marcel Gapp (BMW M3 E36). Beherzte Fahrten in der Opel Kadett Limo Frank bringen Roland Christall auf Platz zwei. Dritter wird im Ford Focus N Sport Kai Neu. Für die Verteilung der 8-Ventiler-Ränge sind in Wolsfeld ausschließlich Opel Kadett C Limousinen zuständig. Von Platz eins bis drei sind die Fahrer dazu Roland Christall, Stefan Schäfer und Werner Walser.

Ähnlich wie gerade für die bis zu 3000 Kubik 8-Ventiler ausgeführt ist es auch in der Klasse über 3 Liter. Drei Porsche 911 GT3 Cup sind für die Podiumspositionen zuständig. Rookie Florian Heß steigt auf die dritte Stufe. An der Spitze ist die Luft dünn. Ganze 0,439 Sekunden trennen den zweitplatzierten Patrick Orth vom Sieger Jochen Stoll.

Die Abteilung der E2-Silhouetten-Renner entscheidet Marco Farrenkopf im Silver Car S2 Evo für sich. Rang zwei gehört Nico Breunig im TracKing RC 01.

Die trockenen Bedingungen des Renntages verändern das Trainings-Ranking. Auf Gesamtposition sieben ist Mario Fuchs der schnellste Tourenwagen, gefolgt von Jochen Stoll, Erwin Buck, Patrick Orth und Bruno Ianniello im Lancia Delta S4.

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Vom 14. bis zum 16. Juni steht mit dem 26. Internationalen ADAC Glasbachrennen im Süden Thüringens der vierte Lauf zum KW Berg-Cup und NSU-Bergpokal im Kalender. Dort treffen die Aktiven des Berg-Cup e.V. auf der mit 5,5 Kilometern längsten deutschen Bergrennstrecke nicht nur auf die Cracks der European Hill Climb Championship, sondern auch auf die Piloten aus Luxemburg, Österreich und Deutschland, die dort um Punkte für ihre jeweiligen Landesmeisterschaften kämpfen. Das wird garantiert höchst interessant und ist ganz bestimmt eine Reise wert.





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