Nein liebe Leser, keine Angst. Bei Jörg gibt es nicht die geringsten Anzeichen von Burnout, Erschöpfung oder gar Rennmüdigkeit. Das Gegenteil ist der Fall. Und so reist er topfit nach Südengland, auf Goodwoods heiligen Boden. Rolls-Royce setzt beim dortigen Hillclimb Wettbewerb „Michelin Supercar Run“ auf Jörgs Speed und Bergrennerfahrung, vertraut ihm ein Wraith Coupé an. Seit 2013 gibt es diesen Supersportler im Nobel-Portfolio. Für dessen Antrieb ein 6,6 Liter V12 Motor sorgt. Mit Twin-Turbo Boost werden 632 PS möglich, dazu ein gigantisches Drehmoment von 800 Newtonmetern, das zwischen 1.500 und 5.500 Touren permanent auf die Kurbelwelle gestemmt wird. Stolze Werte, die für den Fahrzeug-Technik Ingenieur aber so ungewöhnlich nicht sind. Mit dem Gewicht allerdings sieht es anders aus. Das Luxuscoupé bringt doch das eine oder andere Kilogramm mehr auf die Waage als der gewohnte KW Berg-Cup BMW 318i STW. Daher hat sich Jörg seriös wie immer vorbereitet, hat beim ersten Date mit dem „Rolls“ einen Tag im Millbrook-Testpark verbracht.

Was ist denn nun der „Michelin Supercar Run“ im Rahmen des „Festival of Speed“ in Goodwood überhaupt? Er ist ein Kräftemessen der Hersteller von Supersportlern. Vertreten sind Aston Martin, Bentley, BMW, Chevrolet, Ferrari, Jaguar, Koenigsegg, Lamborghini, Lexus, Lotus, McLaren, Mercedes-Benz, Porsche, Rolls-Royce und Zenvo. Fast alle automobilen Träume der Gegenwart eben. Kleiner Trost für uns Auto-Normalos: Der Besitz eines solchen Luxusschlittens alleine berechtigt nicht zur Teilnahme. Der Earl of March höchstpersönlich verschickt die Einladungen an die Top-Manufakturen. So einfach nennen ist in Goodwood nicht, es wird handverlesen. Gerannt wird auf einer 1,8-Kilometer Bergpiste, deren Layout Jörg als „einfach nur geil“ bezeichnet. „Sie besteht aus lauter schnellen Kurven, ist super schmal, enger als Wolsfeld sogar. Zur Streckensicherung gibt es nur kleine Strohballen, sonst nichts. Einmal wird mit der linken Fahrzeugseite ganz nah an eine Steinmauer heran gedriftet.“ Damit diese Übung millimetergenau funktioniert hat sich Jörg für einen Linkslenker entschieden. Die Rolls-Royce Boys ließen ihm die freie Wahl, bauten das gewünschte Sportcoupé innerhalb von lediglich drei(!) Wochen auf.

Wer nun an harmlose Demofahrten denkt, der irrt. Der „Michelin Supercar Run“ ist ein echter, gezeiteter Wettbewerb. Der einzige übrigens beim Goodwood-Weekend. Am Freitag (26.06.) gibt es zwei Trainingssitzungen, am darauf folgenden Samstag eine weitere davon. Nachmittags findet der einzige, alles entscheidende Rennlauf statt. Dieser soll sogar von BBC live übertragen werden. Auch das ist für uns ein Traum. Sportlich ist der Inseltrip für Jörg eine absolute Herausforderung. Mit seinem „Rolls“ soll er vor allem gegen Bentley gut aussehen, die einen Continental mit Renn-Legende Sir Derek Bell am Volant einsetzen. Der Streckenrekord steht unter 50 Sekunden, wurde 2014 vom World Endurance Championship (WEC) Driver Jann Mardenborough auf einem Nissan GT-R Nismo aufgestellt. Jörgs Konkurrenten können zum Teil noch auf wesentlich mehr „Horsepower“ vertrauen. Über 1.500 PS Hybrid-Systemleistung sind es zum Beispiel beim schwedischen Koenigsegg Regera, dem zurzeit vermutlich stärksten und schnellsten Serienauto der Welt.

Aber Bange machen gilt nicht. Jörg reist mit der Motivation von 2 VLN-Klassensiegen in Folge und der daraus resultierenden Gesamtführung im Gepäck ins „Home of Motor Racing“. Auch dort wird er ganz sicher einen tollen Job machen. Und gerne sprechen wir ihn im Erfolgsfall in Zukunft mit „Sir Jörg Weidinger“ an. Wir werden auf alle Fälle darüber berichten, wenn er geadelt von der Insel zurückkommt. In diesem Sinne: „Good luck to you Jörg, have a nice trip, a great race and a lot of fun!”  





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