st.agatha 2019 paulick slideNach langer Pause melden wir uns heute mit dem nächsten Teil der Story über die Erfolgreichen der KW Berg-Cup Saison 2019 zurück. Das tun wir mit einem echten Filetstück – mit der Klasse bis 2000 Kubik der nach Gruppe H, FS und E1 Regeln vorbereiteten Bergboliden, mit der zahlenmäßig absolut stärksten Abteilung der 32. KW Berg-Cup Saison. Eingeschrieben hatten sich hier 44 Teilnehmer auf 37 Autos. Unter diesen ist der 8-Ventiler-Anteil mit 15 Fahrzeugen hoch, liegt sogar über der Marke von 40 Prozent. Die schnellsten Vertreter dieser Spezies tauchen häufig in den Klassenergebnissen weit vorne auf. Zum Auftakt auf dem bekannten Teilstück des Schottenrings belegen  Christian Auer im BMW 2002, Marcel Hellberg (VW Brügge Golf) und Opel-Frank-B-Ascona-Pilot Roland Christall in der genannten Reihenfolge die Ränge vier bis sechs. Nach dem Glasbachrennen führen Norbert Wimmer / Christian Auer die Gesamtliste vor Johann Hatezic / Roland Christall an. Als am Saisonende ein Schlussstrich unter die einzelnen Rennresultate gezogen wird befinden sich vier 8V’ler unter den Top-Ten.

Das beginnt mit dem Zehnten. Mit Alexander Pleier, der mit seinem 8-Ventiler Opel Kadett C Coupé viermal zu den besten Zehn der 2-Liter-Klasse zählt. Einen Platz vor ihm, auf der Neun, reiht sich Titelverteidiger Thomas Strasser ein. Dieser glänzt mit exzellenten Zeiten und Ergebnissen, holt aus lediglich sieben Teilnahmen nicht nur fünf Klassensiege, sondern gehört mit seinem VW Minichberger Scirocco 1 16V ebenfalls fünfmal zu den fünf schnellsten Tourenwagen eines Rennens. Die Saison 2019 hat der Tiroler zum Durchatmen verwendet, hat sie der Familie und seinem Kfz-Technikbetrieb gewidmet. 2018 war das Jahr des festen Berg-Einstiegs von Andre Scheer, in dem er auf Anhieb die Division II des KW Berg-Cups National gewann. 2019 betrat er das Parkett der Internationalen Serie, sicherte sich im BMW 320iS E30 fünfmal eine Position unter den besten Zehn, setzte sein Highlight am Glasbach als Fünfter, fuhr in der Jahresendwertung auf Rang acht. Platz sieben hat sich schlussendlich das Team mit der Kultstartnummer 333 gesichert. Johann Hatezic und Roland Christall brachten den Opel Ascona B mit dem Frank 8-Ventil-Motor zwölfmal an den Start, verbuchten im Laufe der Saison sieben Top-Ten-Positionen, beim Glasbachrennen durfte sich Roland Christall über Klassenrang vier freuen. Mit seinem Ford Escort RS 1800 BDA zeigte Werner Weiß tolle Leistungen, beendete seine zwölf Einsätze mit Ausnahme des technisch bedingten Ausfalls in Oberhallau und des zwölften Rangs im Superstarterfeld von St. Agatha beständig unter den schnellsten Zehn. Beim Auftakt in Schotten sprintete er als Dritter mit auf das Klassenpodium, in Eschdorf sicherte er sich Platz vier. Und ohne das Handicap, die letzten drei Rennen mit einem schwächeren Reservemotor in Angriff nehmen zu müssen, hätte es für Werner Weiß durchaus auch noch weiter nach vorne gehen können. Denn auf Jahresendrang sechs trennen ihn nur winzige 0,57 Zähler von den Fünftplatzierten. Die haben 738,64 Punkte auf ihrem Konto und waren im 8-Ventiler VW Brügge Golf bei elf Rennen dabei, schoben sich damit fünfmal unter die Top-Ten. Youngster Marcel Hellberg spielte neben seinem Speed am Glasbach auch das wechselnde Wetter in die Hände. Seinen dortigen Auftritt beendete er als Zweiter. Zehn Rennen, alle unter den besten Zehn der 2-Liter-Abteilung beendet. Das ist die stolze Bilanz von Ralph Paulick, der mit seinem VW Golf 1 Minichberger 16V drei Podestplätze erzielte. Als jeweils Dritter in Eschdorf sowie Wolsfeld und als starker Zweiter beim Saisonauftakt in Schotten.

Glasbach 2019 Brgge gross

Auf dem Jahressiegerpodium stehen zwei Teams und ein Einzelkämpfer. Rang drei ist die Angelegenheit der Oberbayern Norbert Wimmer und Christian Auer. Ähnlich wie Werner Weiß müssen auch sie mehrere Veranstaltungen mit einem Ersatzmotor in Angriff nehmen. „Der hat rund 20 bis 25 PS weniger als unser bestes Triebwerk“ erklärt Norbert Wimmer im Rahmen der Fahrerpräsentation in St. Anton an der Jeßnitz. Das hält die beiden aber nicht davon ab bei allen zwölf Teilnahmen mit ihrem 8-Ventiler BMW 2002 unter die besten Zehn zu sprinten. Dreimal kommen sie auf Rang vier ins Ziel, beim Glasbachrennen und in Eichenbühl kreuzen sie die Ziellinie als Dritte.

Auch auf Platz zwei der Endergebnisliste finden wir einen BMW. Das ist der E30 Gerent 320iS von Patrick Orth. Der Eifelaner startete mit einem Sieg in die neue Saison, die ihn an elf KW Berg-Cup Stationen führte. Obwohl der Kfz-Mechatroniker mit dem Handling und dem Fahrwerks-Setup seines Autos Probleme hatte, sicherte er sich insgesamt sechs Stockerlplätze und war auch in Oberhallau die Nummer eins seiner Klasse. Bei vier Rennen zählte er zu den schnellsten fünf Piloten mit einem Auto der Division 1. Zusammen mit weiteren Spitzenresultaten brachte ihm dies den Gewinn des DMSB-Automobil-Berg-Cups der Tourenwagen ein. Diesen Top-Erfolg konnten weder eine defekte Kupplungshydraulik am Glasbach noch ein störrischer Nockenwellensensor beim Saisonfinale in Mickhausen vereiteln.

Der KW Berg-Cup 2-Liter-Klassensieg 2019 ging an die Brüder André und Björn Wiebe. Es war nach ihren Erfolgen im Renault Williams Wiebe Laguna 2016 und 2017 ihr erster Triumph im Renault Clio BTCC und somit ihr insgesamt dritter. Den neuen Clio hatten sie 2018 zwei Testeinsätzen unterzogen und dabei einen fünften und einen vierten Platz erreicht. An diese positiven Resultate konnten sie allerdings 2019 nicht sofort anknüpfen. Am Schottenring plagten sie im Training und auch zum Rennbeginn heftige Aussetzer des 310-PS-Motors, obendrein bauten die Reifen keinen Grip auf. Das letztgenannte Übel war auch in Eschdorf noch an Bord. Den Trip nach St. Anton ließen sie aus, in Wolsfeld gelang Björn dann als Klassensieger und Drittem im Ranking der Tourenwagen das Einbiegen in die Erfolgsspur. Am Glasbach gab es einen kleinen Rückschlag, als Björn dort in der Wetterlotterie kein Glückslos zog und Sechster wurde. Aber danach lief es absolut rund, eine makellose Serie schloss sich an. Björn gewann am Iberg und in Homburg, André holte zweite Ränge am Hauenstein, in Osnabrück und Oberhallau, siegte in Eichenbühl. Für die zwei finalen Rennen übernahm der 32-jährige Björn wieder das Cockpit von seinem drei Jahre jüngeren Bruder André, sicherte mit zweiten Plätzen in St. Agatha und Mickhausen den Jahreserfolg souverän ab. Welche Dynamik und wie viel Speed in ihnen und ihrem Paket steckt, das unterstreichen ihre fünf Podestplätze im Gesamt der Tourenwagen deutlich.

 iberg wiebe

Als Fazit bleibt festzuhalten: Einmal mehr zeigten die Akteure der Hubraumklasse bis 2000 Kubikzentimeter feinsten Bergrennsport, unterhielten das Publikum mit Action und Spannung, erzeugten Gänsehaut-Feeling. Das wollen und werden wir sicher auch 2020 in der dann 33. KW Berg-Cup Saison erleben dürfen. Darauf freuen wir uns schon jetzt.





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