Bei dieser Überschrift stellt sich die Frage, womit beginnen? Stellen wir das nicht so Erfreuliche voran. Gemeint sind damit die Vorfälle, die verschiedene KW Berg-Cup und NSU-Bergpokal Autos für unterschiedlich lange Zeiträume von der Rennpiste in die Garagen und Werkstätten verbannt haben. Da sind zu nennen der Opel B Ascona von Timo Fritz, der im ersten Training von der Strecke abkam. Den Renault Clio 4 Cup von Leopold Gast und Andreas Reichs NSU TT bedachte die Defekthexe mit tiefer greifenden Motorschäden. Kleinere technische Dinge des Übungstages betrafen zum Beispiel Robin Horn, dessen C2 kurz nach dem Start zum zweiten Probe-Heat den Dienst verweigerte sowie Philipp Plein, an dessen VW Polo das Getriebe Probleme bereitete. Das viel zitierte Motto „ist das Training mit Vorfällen gespickt, läuft der Renntag geschmeidig“ traf diesmal leider nicht zu. Im ersten Wertungslauf kam Korbinian Gast im Bereich Brückchen nach Kontakt mit den Reifenketten von der Fahrbahn ab, Marc Längerer ondulierte die Front seines VW Weißdorn Scirocco 1 Turbo im Finale. Positiv dabei: Außer verbogenem Blech, kaputten mechanischen Teilen und eventuell mehr oder weniger geknickten Fahrerseelen gab es bei keinem der Vorfälle Verletzungen zu beklagen. Wir fühlen mit allen Betroffenen, verbunden mit den besten Wünschen für einen guten Verlauf von Reparatur und Wiederaufbau.
Beim Wechsel vom Schatten zum Licht durchlaufen wir noch eine Grauzone, die hier und jetzt nur gestreift werden soll. Das zielt auf die Teilnehmerzahlen im Rennen. Die GLP inkludiert, reden wir über 115 Starter. Im Bestzeit-Rennmodus nahmen 75 Autos die 2,6-Kilometer-Strecke unter die Räder. Die beiden E2-SH-Fahrzeuge mit gezählt ergeben sich 67 Autos mit Dach. Von diesen werden 53 von eingeschriebenen Aktiven des Berg-Cup e.V. bewegt. Mit dieser Zahl wechseln wir in den Lichtbereich, beginnend mit dem Blick auf die Gesamtwertung. Die Positionen eins bis fünf belegen Sportwagen und Monopostos. Ab Platz sechs bis 33 erstreckt sich eine Phalanx von KW Berg-Cup Startern, die nur von Gerd Kauff (P13/Dallara World Series), Sebastian Kühn (P15/BMW M1 GTR) und Kai Neu (P28/Ford Focus N Sport) unterbrochen wird, wobei der letztgenannte als Berg-Cup Mitglied zu betrachten ist, das sich in dieser Saison mehr Richtung Europameisterschaft orientiert. Und weil wir ohnehin gerade dabei sind, können wir die Top-Ten der Tourenwagen gerne auch gleich hier nennen: Das sind auf den Rängen eins bis zehn Jochen Stoll und Patrick Orth, beide auf Porsche 911 GT3, gefolgt von Marcel Gapp mit seinem BMW M3 E36 3.0. Die Reihung geht weiter mit Marco Farrenkopf im Silver Car S2 Evo, Lars Heisel (Opel Böhm Kadett 16V), Bernd Ehrle (Opel Kadett C Minichberger 16V), Alexander Wolk (VW Minichberger Golf 2), Andy Heindrichs (Opel Wiebe Corsa 16V), Sebastian Kühn (BMW 1M GTR) und Florian Heß (Porsche 911 GT3).
Noch bevor wir uns den Klassen widmen, was wir wie immer nach der KW Berg-Cup Einteilung in technische Gruppen und Hubraumklassen tun werden, noch kurz einige allgemeine Infos. Das Wetter griff nicht ins Geschehen ein, zeigte sich das komplette Wochenende über beständig trocken und speziell am Sonntag auch warm. An beiden Tagen konnten trotz vieler Vorfälle – die eingangs geschilderten, KW Berg-Cup und NSU-Bergpokal betreffenden waren ja beileibe nicht die einzigen – alle drei Läufe wie geplant gefahren werden, von denen gemäß DMSB-Berg-Reglement und Prädikats-Bestimmungen die zwei besten ins Endergebnis einfließen. Das Rennende lag am Sonntag gegen 17 Uhr.
Wir gehen jetzt aber gemeinsam an den Beginn zurück, betrachten als erstes den NSU-Bergpokal. Der auf den Podiumsrängen ungemein spannend war. Ohne den Ausfall von Korbinian Gast hätte das sogar ein packender Vierkampf werden können. Final lag das Spitzentrio innerhalb von 1,507 Sekunden. Der Sieger kommt aus dem Klassiklager der Meisterschaft mit den luftgekühlten Heckmotoren, ist bis Homburg 2025 lediglich dreimal im Cockpit des NSU TT von Teampartner Christoph Schwarz gesessen, sichert sich in seinem vierten NSU-Bergpokal Einsatz seinen dritten Podestplatz. Sascha Sieber heißt der Gewinner, der auf der Käshofer Straße eine Gala-Vorstellung gibt. Er ist in jedem Lauf der Schnellste, gewinnt am Ende 0,782 Sekunden vor Jannik Hofmann und weitere 0,725 vor Christian Hindmarsh, der immer besser mit seinem neuaufgebauten Renner zurechtkommt. Den vierten Platz sichert sich Thomas Krystofiak im 1200C-Modell. Um Rang fünf liefern sich Dieter Kirch und Volker Angelberger ein Duell, in dem zuerst Dieter Kirch und ab Lauf zwei Volker Angelberger vorne ist. Damit haben wir bereits das Klassik-Podest vorgestellt: Es gewinnt Sascha Sieber vor Volker Angelberger und Dieter Kirch.
Als nächstes nehmen wir uns die gemeinsam gewerteten Gruppen A/F/CTC vor, beginnend mit den 1600ern. Drei Citroen C2 geben das Tempo vor. Mit all seiner Homburg-Erfahrung in der Helmtasche holt sich Routinier Helmut Knoblich den Sieg, 1,506 Sekunden vor Robin Horn. Dahinter läuft als Dritter Dieter Altmann ein, dem 1,238 Sekunden auf Robin fehlen. Vierter wird im Citroen DS3 R1 Florian Fink, Fünfter ist Leon Berchem im 1,4-Liter 8-Ventiler Citroen AX, der einmal mehr mit den 1600ern zusammengelegt rennen muss.
Auch die Klassen bis und über 2000 Kubik werden per Reglement zwangsvereint, was eine vom Fahrzeugkonzept her relativ ungleiche Paarung ergibt. Das bessere Ende hat hier im Turbo-Allradler namens Mitsubishi Lancer Evo 8 Achim Kreim für sich, er gewinnt vor Ulrich Zeitz mit seinem in die 2-Liter-Abteilung gehörenden Peugeot 309 Gti.
So, von nun an ist mit den Gruppen H/FS/E1 Hightech angesagt. Acht 1,4-Liter haben den Weg nach Homburg gefunden. Armin Ebenhöh fliegt mit seinem VW Minichberger Scirocco 16V vorne weg zum souveränen Sieg, setzt sich 6,020 Sekunden von seinen Mitbewerbern ab. Diese mögen es kuschliger. Steffen Hofmann holt für das Projekt NSU TT 16V eine weitere Top-Platzierung, wird 1,074 Sekunden vor Markus Hülsmann (VW Golf 1 16V) Zweiter. Um die Ränge vier und fünf gibt es einen 8-Ventiler Krimi zwischen Philipp Plein und Frank Lohmann (beide VW Polo). Zwei Läufe lang behauptet sich Philipp vorne, dann dreht Frank mit einem fulminanten finalen Run in 1:24,967 den Stand der Dinge um, ist Vierter, verschiebt Philipp auf Rang fünf. Damit sichert sich Frank Lohmann auch den größten KW 8V-Trophy Pokal seiner Klasse vor Philipp Plein, Dritte bei den roten Startnummern ist Jasmin Markert im VW Schneider Polo.
Die 1600er-Story ist schnell erzählt, die Positionen sind früh bezogen. Zwei 16V-Corsas liegen von Anfang bis Ende vorne. Klassenprimus ist Andy Heindrichs im Wiebe-Corsa, Zweiter Tobias Auchter mit seinem Spiess-Corsa. Auf den nächsten Positionen folgen Folker Fink (Citroen C2 VTS) und Jürgen Thieme im VW Lupo Gti.
Zwölf 2-Liter-Renner nehmen das Training auf. Marcus Hagmann muss sich leider nach dem Training wegen technischer Probleme an seinem ex-TCR Seat Leon Mk3 abmelden, bleiben also elf fürs Rennen. Der erste Führende ist im Opel Kadett C Coupé Minichberger 16V Bernd Ehrle, er legt zum Auftakt 1,285 Sekunden zwischen sich und Lars Heisel mit seinem Opel Böhm Kadett 16V. In Race Heat zwei ist Lars 0,276 Sekunden eher im Ziel als Bernd. Erst der Dritte Run bringt die ultraknappe Entscheidung. Er geht zwar um 115 Tausendstel an Bernd Ehrle, der Modus „die besten zwei aus drei Läufen“ lässt aber das Pendel 17 Hundertstel zugunsten von Lars Heisel ausschlagen. Die Positionen drei bis sieben pressen sich in einem 2,438 Sekunden kleinen Fenster zusammen, das wir hier und jetzt, beginnend mit dem Klassendritten, mit Marco Schöbel (Opel Kadett C Coupé Gerent) präsentieren: Die Ränge vier bis sieben sichern sich Werner Weiss mit seinem Ford Escort RS 1800, Thomas Claus im Opel Kadett C Coupé 16V, Philipp Hartkämper (VW Brügge Scirocco) und Jens Weber mit seinem Opel Kadett C Coupé 16V. Den KW 8V-Trophy Pokal nimmt Marco Schöbel mit nach Vorarlberg.
Wir legen jetzt nochmal einen Liter Hubraum drauf, kommen so in die Abteilung bis 3000 Kubikzentimeter. Diese steht im Zeichen von Marcel Gapp, der mit seinem BMW M3 E36 3.0 Sauger die Klasse 2,336 Sekunden vor Alexander Wolk im VW Minichberger Golf 2 Turbo gewinnt. Auf Rang drei taucht bereits der schnellste 8-Ventiler Pilot auf. Das ist in der Opel Frank Kadett C Limo Felix Bürker. Rang vier ist die Angelegenheit von Maximilian Gast, der wegen der hohen Temperaturen und einer leichten Motorundichtigkeit seines VW Golf Turbo nur bei den ersten beiden Läufen mit von der Partie ist. Insgesamt zeigt sich der Berg-Cup e.V. Vizepräsident aber zufrieden: „Das Auto läuft jetzt wie es soll, der Schub nach vorne ist selbst im sechsten Gang noch enorm.“ Als zweitbester 3-Liter KW 8V-Trophy Pilot beendet Tobias Schäfer sein Homburg Wochenende.
Das Über-3-Liter-Podest ist einem Porsche 911 GT3 Trio vorbehalten. Die oberste Stufe bezieht der in dieser Saison mit einem reduzierten Programm fahrende Jochen Stoll. Ihn flankieren Patrick Orth, der 1,954 Sekunden mehr als Jochen auf seinem Zeitenkonto hat, als Zweiter und Florian Heß als Dritter. Die Positionen vier und fünf gehen an Frank Bamberg (BMW E36 compact) und Holger Hovemann mit seinem Lamborghini Datalab Huracan ST Evo1.
Den Wettbewerb der E2-Silhouetten-Renner gewinnt Marco Farrenkopf im Silver Car S2 Evo. Zweiter wird Nico Breunig mit seinem TracKing RC01.
In der 37. KW Berg-Saison sind nun fünf von elf Rennen gefahren. An der Spitze der Gesamtwertung liegen aktuell Armin Ebenhöh / Tobias Mayer vor Jörg Davidovic / Steffen Hofmann sowie Lars Heisel. Noch vor der Sommerpause im August stehen zwei weitere wichtige Rennen im Terminkalender. Die Austragungsorte sind die Rhön mit dem Hauenstein Bergrennen (25.-27.07.) und Osnabrück (01.-03.08.), das auch zur Berg-Europameisterschaft gewertet wird. Es wäre echt cool, liebe KW Berg-Cup und NSU-Bergpokal Fans und Freunde, wenn wir uns auf einer oder am besten bei beiden genannten Events sehen würden. Die Veranstalter und wir vom Berg-Cup e.V. freuen uns auf euch!
HIER gibts die kompletten Berg-Cup Ergebnisse aus Homburg!