eichenbhl 2019 gapp slideLeider stehen im Moment aus bekanntem Grund alle Startampeln auf Rot. Wie lange das so bleiben wird ist im Moment völlig unklar. Aktuelle Berichte sind deshalb zurzeit nicht lieferbar. Den Racern bleibt daher als Zeitvertreib nur weiteres Verbessern und Pflegen der Renngeräte sowie der eigenen Fitness. Am Lenkrad austoben geht jetzt nur virtuell. Unser Sponsor RaceRoom hat dazu (siehe letzten Beitrag) ein echt tolles Angebot unterbreitet. Was wir seitens KW Berg-Cup zur Überbrückung der rennlosen Zeit beisteuern können ist Lektüre. Deshalb hier der schon lange fällige Rückblick auf die Erfolgreichen der Saison 2019 in der Klasse bis 3000 Kubikzentimeter.

Die Rückblende auf eine Hubraumabteilung also, die es im DMSB-Bereich und im KW Berg-Cup erst seit 2014 gibt. Zeitgleich mit ihrer Einführung erfolgte auch die gemeinsame Wertung der Fahrzeuggruppen H/FS/R4/R5/CTC/CGT und E1, die zuvor in Gruppe H sowie in die zusammengefassten Gruppen FS/E1-Berg/E1-FIA und E2-SH aufgesplittet waren. Diese Zusammenlegung war auch ein Schritt zur Reduzierung der Klassenvielfalt sowie des damit verbundenen Preisgeldes bei den einzelnen Veranstaltungen. Waren im Jahr eins der 3-Liter deren Teilnehmer noch sehr überschaubar, so hat sich das echt flott geändert. Bei manchen Rennen ist die Abteilung bis 3000 Kubikzentimeter in Sachen Starter heute nach den 2-Litern die zweitstärkste Klasse, konkurriert in dieser Beziehung mit den früheren H-1300ern, die ab 2014 zwecks besserer internationaler Vergleichbarkeit zur 1,4-Liter-Klasse mutierten. Diese Entwicklung hat den 3-Liter-Piloten in Meisterschaften und Serien neue Chancen eröffnet. So war zum Beispiel der Allgäuer Günter Göser im Opel Kadett C Coupé Böhm 16V 2018 Deutscher Automobil Berg-Vizemeister sowie im KW Berg-Cup Dritter der Gesamtwertung. 2019 gelang in dieser gleich drei 3-Liter-Jungs der Sprung unter die Top-Ten.

 

Als Fünfundzwanzigster der stolze 70 Teilnehmer umfassenden Gesamtliste hat sich auch der 24-jährige Klassenfünfte Felix Bürker sehr respektabel präsentiert. Viermal gehörte er mit seiner Opel Frank Kadett C Limousine zu den schnellsten fünf 3-Liter-Fahrern, war bei seinen neun in Wertung beendeten Bergrennen immer bester 8-Ventiler-Pilot. Unter dem Jahresschlussstrich brachten ihn diese Erfolge auf Platz sieben der KW 8V-Trophy und auf Stufe zwei der KW Berg-Cup Ravenol Youngster Wertung. Auf der Klassen-Vier finden wir den Juniorensieger des Jahres 2019. Das ist Hauke Weber, der sich diesen Erfolg im Audi 80 Quattro sicherte, dessen Turbo-Power und Allradtechnik ihn in lediglich 5,30 Sekunden in Oberhallau über die ersten 133 Meter sprinten ließen, was am Wochenende des 24./25. August 2019 nur fünf Piloten in noch kürzerer Zeit gelang. In Eichenbühl holte er sich erste Erfahrungen auf einem Auto der ganz anderen Art, auf einem TracKing RC 01, liebäugelte bereits da mit einem Wechsel auf diesen kompakten Flachmann. St. Agatha nahm der jetzt 23-jährige Metallbauer dann wieder im Audi in Angriff, leider vereitelte ein schon im Training aufgetretener Motorschaden dem früheren Deutschen Junioren Autocross-Meister weiteres Punktesammeln. Insgesamt kann der 3-Liter-Sieger von Homburg und Oberhallau auf sieben Podestränge und Position 15 des KW Berg-Cup Gesamt-Rankings zurück blicken. Und wie wir wissen ist da, wo ein Weber zu finden ist, auch der zweite meistens nicht weit. Haukes Papa Michael zeigte eine tolle Leistung, fuhr mit seinem Audi 80 Quattro sechsmal auf ein Klassenpodium, stand am Schottenring und am Glasbach auf dessen höchster Stufe. Auf seinem Weg zu 3-Liter-Endposition drei und Gesamtrang zehn ließ er sich selbst durch ein am Iberg zickendes Getriebe nicht beirren, das ihm dort ab dem zweiten Wertungslauf keinen 4. Gang mehr zur Verfügung stellte. Zusammen mit seinem Junior bereitet der seit Januar 61-jährige gelernte Kfz-Meister und jetzige selbständige Metallbauer im nahe bei Bremerhaven gelegenen Geestland die knallenden, zischenden und fauchenden Audis komplett selbst vor, beide Akteure nehmen von dort aus weite Fahrten zu den KW Berg-Cup Veranstaltungen klaglos in Kauf. Auch dafür gebührt ihnen – neben den gezeigten sportlichen Leistungen – unser tiefer Respekt.

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Damit, liebe Leser, sind wir beim Fight um den 3-Liter-Saisonsieg angelangt, der zeitweilig einem Synchronlauf glich. Die daran Beteiligten waren Marcel Gapp im BMW M3 E36 und Vorjahressieger Günter Göser mit seinem Opel Kadett C Coupé Böhm 16V. Bei einigen Rennen fiel die Entscheidung zwischen ihnen ultraknapp. So wie zum Beispiel In Eschdorf, wo Günter 13 Tausendstelsekunden vor Marcel gewann. Jeder der beiden schaffte es neunmal aufs Stockerl. Am Ende gab die Anzahl der Siege den Ausschlag. Marcel Gapp triumphierte in Eichenbühl, Günter Göser in Eschdorf, Wolsfeld, am Iberg, in Osnabrück und St. Agatha. Das brachte dem Flexodrucker aus Wangen im Allgäu zum zweiten Mal in Folge den 3-Liter-Jahreserfolg, in der Gesamtwertung schloss der 49-Jährige 2019 diesmal auf Platz vier ab. Marcel Gapp hatte 2019 so einiges wegzustecken. Getriebeschaden am Glasbach, heftiger Leitplankeneinschlag nach ABS-Versagen am Hauenstein. Das erforderte Steherqualitäten. Mit Hilfe von Papa Norbert, Familie und Freunden gelangen die fälligen Arbeiten am BMW des aus der Allgäu-Bodenseeregion stammenden 32-jährigen Kfz-Mechatronikers stets in echter Rekordzeit. Der Lohn für diesen Einsatz: Platz zwei in der Klassen- und Rang neun in der KW Berg-Cup Gesamtwertung.

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Zweitbester 3-Liter 8-Ventiler-Pilot ist Neueinsteiger Nino Minuth, der im speziell für die Saison 2019 neu aufgebauten Opel Kadett C Coupé Klassensechster wurde. Ihm folgt der Österreicher Bernhard Permetinger auf der Sieben. Leider bestritt er mit seinem BMW M3 E30 nur wenige Rennen, glänzte aber mit exzellenten Resultaten, gewann am Hauenstein und in Mickhausen. Alexander Wolk (JP8) konnte seinen neuen VW Golf 2 Turbo erstmals in Homburg einsetzen, in Osnabrück gelang ihm damit Rang drei. Weitere 3-Liter Mitstreiter waren Alexander Wirth (0pel B Ascona / JP9) und im Alpina BMW 2002 tii Karl-Heinz Schlachter (JP10).

Damit sind die wichtigsten Ereignisse der KW Berg-Klasse bis 3000 Kubikzentimeter erzählt. Wir wünschen euch viel Spaß beim Lesen. In der nächsten Ausgabe unseres Rückblicks werden wir uns mit den Boliden mit mehr als 3 Litern Hubraum befassen. Machts gut bis dahin und bleibt gesund!

(Anmerkung: JP = Jahresendposition)





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