Um das Fazit gleich vorweg zu nehmen: St. Anton im österreichischen Ötscherland war die Reise absolut wert. Auch wenn sich diese für viele KW Berg-Cup‘ler durch die verheerende Donau Hochwassersituation langwieriger gestaltete als angenommen. Die „Bestmarke“ in dieser Beziehung dürfte wohl Andrä Schrörs gehören, der 15 Stunden am Stück unterwegs war. Aber das „15. Internationale Bergrennen St. Anton an der Jeßnitz“ am 08. und 09. Juni 2013 und die aufgeschlossene, kompetente und freundlich entgegenkommende Veranstaltertruppe von Emsi Motorsport entschädigen in Verbindung mit den höchst anspruchsvollen 3,207 Kilometern der „Steinleiten“ Rennstrecke für alle Unbill und Strapazen. Zumal obendrein Petrus ein Einsehen hat und das Bergrenn-Völkchen mit Sonnenschein und angenehmen Temperaturen verwöhnt.

Der Trainingssamstag bringt einige Aufregung in die KW Berg-Cup Abordnung, sorgt für Arbeit im Fahrerlager. Rüdiger Julius-Bernhart und Jörg Weidinger bleiben im ersten Probegalopp fast zeitgleich auf der Strecke stehen. Bange Minuten, dann schnelle Entwarnung: An Rüdigers ex-Gruppe 5 BMW 2002 spielen die Zündkerzenstecker verrückt, lösen sich von selbst, legen einen Zylinder lahm. Und am von Jörg erstmals in diesem Jahr pilotierten Dieter Rottenberger BMW 318i STW streikt der Gaszug. Doch damit nicht genug: Auch Gerhard Moser muss am Polo Kit-Car von Team-Partner Thomas Klingelberger Hand anlegen. Eine Befestigung der Benzingalerie, die den Treibstoff zu den Einspritzdüsen leitet, bricht. Der Sprit sucht sich neue Wege ins Freie, legt den blauen Renner lahm. Roman Sonderbauer vermisst im Ziegler Kadett 16V urplötzlich den fünften Gang. Ohne den geht es aber auf der Steinleiten nicht. Also Getriebe raus und zerlegt. Die Moser Brüder fungieren als technische Ersthelfer, eine gebrochene Schaltgabel wird diagnostiziert, eine einfallsreiche Notoperation schafft Abhilfe. Auch Daniel Bayer bleibt nicht verschont. Er muss den Kadett Schaltbock verarzten, mittendrin dann auch seine rechte Hand, die bei der Arbeit Blessuren erleidet. Nach dem Studium der Trainingsdaten tüfteln zumindest Franz Weißdorn, Peter Naumann und Andrä Schrörs an der optimalen Übersetzungs-Balance zwischen Top-Speed und maximaler Zugkraft aus den 15 Steinleiten Kurven heraus, übersetzen ihre Boliden zwischen Trainingsschluss und Abendessen kürzer.


Action, überraschende Wendungen, Spannung bis zum Schluss, gipfelnd in ein Gänsehaut Finale, das sind seit jeher die festen Bestandteile eines Bestseller-Krimis.  Alle diese Attribute treffen auch auf das „51. AvD/EMSC Bergrennen Wolsfeld“ am Pfingstsonntag und -Montag zu, das zu Recht als wahrer Berg-Krimi bezeichnet werden kann. Dabei begann alles ganz harmlos. Mit zwei Probedurchgängen auf trockener Piste, bei annehmbaren Temperaturen. Nur das Ende der zweiten und die dritte und letzte Sonntags-Übungsauffahrt finden im Nassen statt. Der Regen ist teilweise heftig, hält über Nacht an. Am nahegelegenen Nürburgring wird das 24-Stunden Rennen von 23:00 Uhr bis 8:00 Uhr morgens unterbrochen. Zum Rennstart in Wolsfeld gibt es immer noch Niederschläge. Der zweite Heat beginnt trocken, zumindest von oben. Aber die 1,65-Kilometer Sprintstrecke hält für die Aktiven feuchte und rutschige Stellen bereit, im flotten Mix mit Passagen, die guten Grip bieten. Für den finalen dritten Lauf hat die Eifel wieder Regen im Angebot – er wird zum Wet-Race erklärt. Und die Eifel wäre nicht die Eifel, wenn die Niederschläge nicht während des letzten Durchganges nachlassen und zum Teil ganz aufhören würden. Die Verhältnisse sind diffizil und stellen höchste Ansprüche, fordern die Teilnehmer bis aufs Äußerste. Der Reifen- und Fahrwerks-Setup-Poker ist im vollen Gange. Die Aha-Erlebnisse, Halb- und Ganzdreher ohne und mit Berührung von Hindernissen und die Geländeerkundungen häufen sich. Über das komplette Wochenende betrachtet bleiben nur ganz Wenige davon verschont. Glücklicherweise verlaufen alle Vorfälle relativ glimpflich, führen in der Regel „nur“ zu optischen Blessuren, zu geknicktem Kunststoff und geknickten Fahrerseelen und Fahreregos. 


Luxemburg präsentierte sich am 04. und 05. Mai beim 25-jährigen Eschdorf Jubiläum von seiner besten Seite. Trockenes, freundliches, sonniges Wetter begünstigte den flüssigen Ablauf auf der 1,85 Kilometer langen Strecke, deren Top-Zustand von den Piloten unisono gelobt wurde. Die veranstaltende Union des Pilotes legte mit pünktlichem Beginn an beiden Tagen den Grundstein zu sicheren Durchführung aller geplanten Läufe, die am Renn-Sonntag unter dem Motto „die besten 2 aus 3“ standen. Was der Spannung keinen Abbruch tat. Die Klassen mit KW Berg-Cup Beteiligung boten den Fans die volle Palette der möglichen Bergrenn-Facetten: Von „Business as usuall“ bis zu knisternder, ja fast schon krimineller Spannung war alles enthalten, was uns an die Rennpisten zieht.

Bei den Gruppe H 1150ern sind die 8-Ventiler unter sich. Vom ersten Trainings- bis zum letzten Rennlauf gibt Jürgen Heßberger im Fiat 127 Sport den Ton an, fährt immer an der Spitze, fügt seiner bestens bekannten Erfolgsbilanz einen weiteren Klassengewinn hinzu, hadert lediglich mit der Formkrise seines geliebten 1. FC Nürnberg. Im Duell um Platz 2 hat zunächst Audi 50 Pilot Volker Angelberger knapp die Nase vorn, ab Run 2 dreht Peter Richter im Capricorn Polo aber den Spieß um und lässt Volker final um 0,829 Sekunden hinter sich. Position 4 geht an Rolf Rauch im positanogelben Fiat 128 Coupé.

 

Der KW Berg-Cup Saisonstart 2013 am legendären Schottenring im hessischen Vogelsbergkreis war wirklich eine flotte Angelegenheit. Und das gleich in mehrfacher Hinsicht. Nur vier Monate Vorbereitungszeit standen dem Veranstalter zur Verfügung, nachdem der angestrebte Junitermin auf den April vorgezogen werden musste. Dennoch gelang ein toller Auftakt, zumindest was das reine Renngeschehen anbelangt. Im Umfeld besteht sicher noch Aufholbedarf, aber man hat sich viele Punkte notiert und auf die Agenda geschrieben, man freut sich über Ratschläge und Anregungen. Das stimmt für die Zukunft positiv. Und eine solche hat sich der „11. Int. ADAC Bergpreis Schottenring“, der 2013 den Tourenwagen vorbehalten war, redlich verdient. Viel Gelegenheit zum Testen und Aufwärmen bereits bei den am Freitagnachmittag angebotenen Einstellfahrten. Bis zu sechsmal konnten die Berg-Cracks das 3 Kilometer lange Teilstück des traditionsreichen Schottenrings, das einen Mix aus ultraschnellen Kurven-Kombinationen, zwei Spitzkehren, einem kurzen Stück Rallye-Feeling und einen fulminanten Zielsprint bietet, unter die breiten Rennreifen nehmen. Pünktlicher Beginn am Samstag und am Sonntag, alle vier ausgeschriebenen Läufe durchgeführt, plus einer „Extrarunde“ im Samstagstraining, dazu ein frühes Rennende am Sonntag kurz nach 16 Uhr, nach den Läufen auf kürzestem Weg selbständig zurück ins Fahrerlager. Bergrennfahrerherz, was willst du mehr?

Es war aus den Berg-Cup Fahrerlagern der Gründerzeit nicht weg zu denken, es war Anlaufstelle, Informations-Zentrum und Tauschbörse zugleich. Und noch vieles mehr. Das Berg-Cup Zelt. Nach einer langjährigen Pause wird die Idee nun wieder neu belebt, in Mickhausen erfolgt der Re-Start einer einst sehr erfolgreichen Einrichtung. Zu finden ist das Berg-Cup Zelt auf der Wiese hinter dem Vorstartbereich, in der Nähe des offiziellen VIP-Zeltes. Unmittelbar neben dem beliebten Bus von Berg-Cup Partner DSK, deutlich gekennzeichnet durch die von der Motor Show Essen bekannte Berg-Cup Fahne. Karlheinz „Charly“ Mayerl steht Samstag und Sonntag als kompetenter Ansprechpartner zur Verfügung, beantwortet gerne alle Fragen zum KW Berg-Cup Gruppe H, zur KW 8V-Trophy, zur Rookie- und zur Youngsterwertung. Ein Besuch oder zumindest ein kurzes Vorbeischauen ist also Pflicht für alle, die dem Bergrennsport mit hochkarätigen Tourenwagen positiv gegenüber stehen, die ihn ausüben, erhalten, stützen und fördern möchten. Egal ob als aktiver Fahrer oder Fan. Am besten natürlich als Mitglied im Berg-Cup e.V. Informiert Euch im Berg-Cup Zelt aus erster Hand und lasst Euch überraschen, was der KW Berg-Cup Gruppe H zu bieten hat – auch oder gerade in den nächsten Jahren nach seinem 25. Geburtstag.


Alles war noch offen. Vor dem vorletzten Rennen zum KW Berg-Cup Gruppe H in dessen Jubiläums-Saison 2012. In Oberösterreich fielen nun die ersten endgültigen Entscheidungen. Welche? Und wie heißen die Sieger? Etwas Geduld bitte, die folgenden Zeilen geben gleich darüber Auskunft. Alles begann in Ruhe, ganz ohne Stress. Zwei Trainingssitzungen am Samstag, beginnend um 13:00 Uhr, eine am Sonntagmorgen. Zwei Rennläufe á 3,2 Kilometer ab 12:30, Rennende kurz vor 16:00 Uhr! Gänsehaut-Feeling pur für die 151 Starter bei der finalen Rückführung. Tausende begeisterte Fans standen an der Strecke Spalier, spendeten Beifall, klatschten ab. Verdiente Glücksmomente als Ausgleich für eine lange, Anfang Mai beginnende, strapaziöse Saison.

Das Training begann trocken, ab der Hälfte des Feldes wurde es in der ersten Auffahrt nass. Regen unterschiedlicher Stärke begleitete den weiteren Samstag, am Sonntag gab es zum Beginn nur noch in den Waldpassagen einige wenige feuchte Flecken. Die schnell verschwanden, spätestens als die Sonne heraus kam und die Berg-Gemeinde mit ihren wärmenden Strahlen verwöhnte. Den Rest zum Rundum-Wohlfühl-Ambiente trugen die Fahrer bei, mit teils unglaublichen Leistungen und Zeiten.  

Leider nur zwei Starter in der 1150er Klasse. Von der Papierform her sollte es eine klare Angelegenheit für Thomas Stelberg im Schneider Polo 16V sein. Doch seit Osnabrück Anfang August ist er nicht mehr im Rennauto gesessen, an dem es noch dazu einige Veränderungen gab. So macht am Samstag Jörg Eberle, dessen neuer Motor immer besser zu gehen scheint, im 8-Ventiler Fiat 127 die Pace. Im letzten Probegalopp verkürzt Thomas den Abstand, aber Jörg bleibt im italienischen Renner weiterhin aufmüpfig und schnell. Bis zum Rennstart findet man im Team Schneider / Stelberg den richtigen Dreh, stellt Fahrer und Fahrzeug optimal auf den Wettbewerb ein. Prompt geht Thomas, der Kaufmann aus dem Bergischen Land, mit 1,1 Sekunden Vorsprung in Führung, baut diese im zweiten Heat aus und gewinnt zum zweiten Mal in dieser Saison nach Eschdorf seine Klasse.

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