"Wieso denn Marathonstrecke? Es sind doch nur 3 Kilometer!“ Ich kann diese Frage innerlich hören, die erstaunten Gesichter sehen. Ja, natürlich, ihr habt Recht! Das für den 12. ADAC Bergpreis am 13. und 14. Juni genutzte Teilstück des legendären Schottenrings, von Rudingshain hinauf bis zum Ludwigsbrunnen, misst in der Tat wirklich nur 3000 Meter. Pro Lauf allerdings. Und davon kann es sowohl am Samstag im Training als auch am Rennsonntag jeweils deren stolze fünf geben. Denn exakt so viele sind maximal ausgeschrieben. Und eigentlich beginnt es ja noch viel früher: Am Freitag nämlich, mit Einstellfahrten von 15:00 bis 18:00 Uhr. Auch viele KW Berg-Cup’ler werden diese zum Aufwärmen und Probieren gebotene Gelegenheit nutzen. Für die KW Berg-Cup Fans ganz sicher ein erster Ohren- und Augenschmaus.
 
Lasst uns nun doch bitte nochmals zum Thema Marathon zurückkehren. Das ja hervorragend zu diesem Wochenende passt, an dem auch die 24 Stunden von Le Mans in Szene gehen. Werden am Schottenring, der im hessischen Vogelsbergkreis etwa zwischen Fulda und Gießen liegt, alle vorgesehenen Heats gefahren, dann legen die Berg-Cracks pro Tag 15 Vollgaskilometer zurück. Und damit mehr als bei allen anderen Gipfelsprints im nationalen Terminkalender. 15 Kilometer, damit hat man fast die Distanz des Hill Climb Klassikers von Trento hinauf auf den Monte Bondone absolviert. Hoffentlich haben die aktiven Mädels und Jungs genügend Sprit dabei. Und auch immer an Bord ihrer Bergrenner, dazu Ausdauer und Konzentration für die vielen Auffahrten.
 
Unter dem Strich bedeutet all dies: Es wird viel zu sehen geben am Wochenende. 139 Nennungen sind beim MSC Rund um Schotten eingegangen. 92 davon für das echte Bergrennen, 47 für die ebenfalls ausgetragene Gleichmäßigkeitsprüfung GLP. Fast drei Viertel der „Race-Cars“ kommen aus dem KW Berg-Cup und dem diesen angeschlossenen NSU-Bergpokal. Nach Schotten ist übrigens bereits das erste Drittel der Läufe zur Internationalen Rennserie KW Berg-Cup 2015 gelaufen. Die Punktefights sind in vollem Gange. In den Klassen- und Sonderwertungen genauso wie im Gesamt-Ranking. Das im Moment von Armin Ebenhöh/Wolfi Glas im Minichberger Scirocco angeführt wird. Peter Naumann hält im aufgeladenen VW Polo G40 als Zweiter engen Kontakt zu den Leadern, dahinter folgt auf Position drei Roman Sonderbauer im Ziegler Kadett. Vierter ist Manfred Schulte im Citroen Nemeth AX Kit-Car, Rang fünf gehört aktuell Thomas Stelberg/Jürgen Schneider im Schneider Polo 16V aus der 1150er Klasse. In der KW 8V-Trophy liegt das BMW 2002 Duo Norbert Wimmer und Christian Auer vorne. P2 in Rot wird gehalten von Bernd Ehrle/Hansi Eller im Krause Kadett, Sonderwertungsdritte sind Christian und Thomas Dümler im VW Golf. Das Rookie-Ranking sieht auf den Plätzen eins bis drei Sven Koob (P1, Fiat X 1/9) vor Ford Escort Pilot Stefan Glass (P2) sowie Karl-Heinz Schlachter im Alpina BMW 2002 tii. Punktbester Youngster ist Andy Heindrichs im Opel Schneider Corsa vor Sven Koob als Zweitem und André Wiebe im ex-BTCC Renault Laguna auf der Drei.
 
Ach ja, habe ich es schon erwähnt? Der Bergpreis Schottenring ist den Tourenwagen vorbehalten. Also – fast vorbehalten. Die E2-Silhouette Boliden sind dort als einzige Rennsport-Fahrzeuge zugelassen. Holger Hovemann und Alex Hin wollen mit ihren Kadett-Prototypen ins Hessische kommen. Ob diese beiden, oder vielleicht doch einer der restlichen Fahrer „mit Dach“, dem 2013er Gesamtsieg-Verteidiger und in 1:16,355 auch Streckenrekordhalter Herbert Stolz und seinem PS-gewaltigen Porsche 935 DP 2 im Hinblick auf das Klassement „Over All“ Paroli bieten können, bleibt abzuwarten. Wolsfeld 2015 hat uns ja wieder einmal eindrucksvoll bewiesen, dass im Bergrennsport so gut wie alles möglich ist. Und auch, dass erst ganz zum Schluss zusammengezählt wird.
 
Auf eben dieses Endresultat bin ich schon jetzt höchst gespannt. Ihr auch? Schön, dann sollten wir uns am Vogelsberg treffen. Um dort unsere weiteren KW Berg-Cup Reisepläne zu besprechen. Die Route dazu ist vorgegeben. Sie führt uns vom 26. bis zum 28. Juni ins nordthüringische Eichsfeld, nach Heilbad Heiligenstadt, ums ganz genau zu beschreiben. Zum großen 20-Jahre-Jubiläum des Ibergrennens. In dessen Rahmen echte Überraschungen und tolle Highlights auf uns warten. Im Juli geht‘s dann nach Homburg und anschließend weiter an den Glasbach, zum Kräftemessen mit den starken Startern aus der Europa-Berg-Meisterschaft. 
 
Puh, es gibt noch viel zu reisen in der 28. KW Berg-Cup Saison! Aber dabei auch sehr viel zu sehen und zu erleben: Attraktiven, prickelnden und mitreißenden Berg-Rennsport, Gänsehaut-Momente inklusive. Also genau das, was wir wollen. Gehen wir’s daher an, buchen wir jetzt sofort unsere Tickets dazu!